Besondere Apfel- & Birnensorten in Nordschwaben
Schöner aus Boskoop, Boskoop
Geschichte:
Die Sorte wurde 1856 Boskoop von dem Pomologen Ottolander im niederländischen Boskoop gefunden.
War bereits 1863 in Deutschland und den angrenzenden Ländern im Handel vertreten.
Frucht:
Mittel bis große (ca. 200 g), breitrund bis hochgebaute Früchte.
Mitteltiefe Kelcheinsenkung mit (halb-)offenem Kelch und großen, spitzen, grünen Kelchblättern.
Sehr unterschiedlich ausgeprägter Stiel in enger, berosteter Stielgrube.
Schale trocken, fein angeraut, Grundfarbe gelbgrün, Deckfarbe hellrot. Rost zieht sich über die ganze Frucht. Große, deutlich ausgeprägte Schalenpunkte.
Das Fruchtfleisch ist mittelfest, grobzellig, saftig, kräftig weinsäuerlich, wenig süß, aromatisch.
Reife:
Ab Ende September. Später Erntetermin wirkt sich positiv auf Zucker- und Aromabildung aus. Früchte sind nicht windfest. Im kühlen Naturlager bis zu fünf Monate haltbar. Nicht unter 4 °C lagern, sonst entsteht Fleischbräune.
Anschnitt wird schnell braun.
Standort:
Bevorzugt ausreichend feuchte, nährstoffreiche Böden. Trockene, leichte Böden dagegen sind ungeeignet. Spätfrostlagen meiden. Küstenklima ist ideal.
Anfälligkeit:
Wenig Feuerbrand gefährdet. Stark anfällig für Schorf, Blutläuse, Stippe, Kragenfäule, Obstbaumkrebs, Triebsucht und Apfelmosaik. Bei Wechselhafter Witterung tritt Glasigkeit auf. In nassen Jahren kommt es vermehrt zu Kernhausfäule. Empfindlich gegenüber Kupferpräparaten.
Blüte
Früh und frostempfindlich mit großen, hellrosa Blüten. Schlechter Pollenspender da triploid.
Sonstiges:
Auch bekannt unter den Namen 'Graue Winterrenette', 'Goldrenette', 'Gelber Boskoop', 'Renette de Montfort', 'Belle de Boskoop'.
https://www.baumschule-horstmann.de, Buch: " Alte und neue Apfelsorten", Franz Mühl; Buch: "Apfelsorten in Deutschland - Ein Bestimmungsbuch", Ariane Müller, Dankwart Seipp