Besondere Apfel- & Birnensorten in Nordschwaben
Geflammter Kardinal
Geschichte:
Alte deutsche Sorte. 1801 als Zufallssämling aus Norddeutschland vom Pomologen Friedrich Adrian Diel beschrieben 1860 vom Deutschen Pomologen-Verein zum Anbau empfohlen . Möglicherweise aber viel älter.
Frucht:
Unregelmäßig hochgebauter bis platter Apfel, mittelgroß bis groß (ca. 130 g). Die Hälften sind stark ungleich. Die Oberfläche sehr uneben.
Gerippte, (mittel-)tiefe Kelcheinsenkung. Kurzer, dicker Stiel in strahlig berosteter, teilweise weiter Grube.
Die Schale ist glatt, glänzend und leicht fettig. Grundfarbe hellgelb, sonnenseitig mit geflammten roten Streifen überzogen. Druckfeste Frucht. Das Fruchtfleisch ist grünlich bis gelbweiß, locker, saftig, erfrischend, aber ohne Würze.
Kerne lösen sich häufig (Klapperapfel)
Reifezeit:
Pflückreif ab September, als Küchenapfel bereits verwendbar. Ende Oktober genussreif, hält bei guter Lagerung bis ca. Januar. Bis zur Reife windfest, dann aber schnell fallend.
Standort:
Stellt an Boden und Lage keine besonderen Ansprüche. Auch für hohe, aber windgeschützte Lagen geeignet.
Anfälligkeit:
Robuste Sorte. Auf schweren Böden kann Obstbaumkrebs auftreten.
Blüte
Frühe, langanhaltende, unempfindliche Blüte. Schlechter Pollenspender (Triploid).
Sonstiges
Frosthartes Holz. Bäume können sehr alt werden. Wird unter anderem auch 'Falscher Gravensteiner', 'Backapfel', 'Hohlhäuschen', 'Gestreifter Pfundapfel' und 'Kaiserapfel genannt'.
https://www.obstsorten-bw.de/fileadmin/Dateien/Sortenbeschreibungen/Geflammter-Kardinal_KOB.pdf, Dr. Eduard Lucas: Pomologische Tafeln , Buch "Alte und neue Apfelsorten", Franz Mühl; Buch: "Apfelsorten in Deutschland - Ein Bestimmungsbuch", Ariane Müller, Dankwart Seipp