Besondere Apfel- & Birnensorten in Nordschwaben
Ananasrenette
Geschichte:
Vermutlich um 1820 in Holland entstanden. Möglicherweise auch schon früher.
Erstmals beschrieben vom Pomologen August Friedrich Adrian Diel 1826.
Wurde 1857 vom Pomologenverein zum Anbau empfohlen.
Frucht:
Klein bis mittelgroß (ca. 110 g), gleichmäßig hochrunde Früchte, zum Kelch leicht zugespitzt.
Schmaler, geschlossener Kelch in nur sehr flacher Kelchgrube.
Kurzer, dünner bis mitteldicker Stiel in kleiner, strahlig berosteten Grube.
Relativ großes Kernhaus.
Glatte, fettige Schale. Goldgelbe Grundfarbe mit deutlichen Rostpunkten. Duftende, druckempfindliche Früchte. Fruchtfleisch fast weiß, feinzellig, fest mit der Lagerung zunehmend mürb, saftig, weinsäuerlich. Aroma erinnert an schwarze Johannisbeeren.
Reifezeit:
Je nach Lage ab Anfang Oktober. pflückreif. Das Aroma profitiert von einer späten Ernte. Genussreif ab November. Die Früchte sind windfest. Im kühlen Naturlager ca. fünf Monate haltbar.
Standort:
Gute Böden mit ausreichender Feuchtigkeit. Bis in windgeschützte mittlere Höhenlagen anbaufähig.
Anfälligkeit:
Stark Feuerbrand gefährdet. Stark Mehltau anfällig, robust für Apfelschorf. Auf schweren oder nassen Böden tritt Obstbaumkrebs auf. Anfällig für Apfelwickler und Blutlaus.
Blüte:
Frühe, lange anhaltende Blüte. Guter Pollenspender.
Sonstiges:
Generell sehr schwach wachsende Sorte. Krebskranke Bäume bringen sehr schöne Früchte.
Auch bekannt unter den Namen 'Ananasapfel', 'Goldapfel'
Text: Buch "Alte und neue Apfelsorten", Franz Mühl; Buch: "Apfelsorten in Deutschland - Ein Bestimmungsbuch", Ariane Müller, Dankwart Seipp